Sartorius in Kontakt mit Corona-Impfstoffentwicklern - Zukauf in USA?

Göttingen (dpa) - Der Göttinger Laborzulieferer Sartorius ist in
engem Kontakt mit mehreren Entwicklern möglicher Impfstoffe gegen das
neue Coronavirus. Derzeit gebe es eine «sehr intensive» Kooperation
mit deutschen und internationalen Unternehmen, die zum Thema
forschten oder auch bereits in klinischen Testphasen seien. «Wir
liefern unter anderem Zellkulturmedien, Bioreaktoren, Spezialfilter
und analytische Instrumente», hieß es. Sartorius-Technik werde von
Entwicklern von Impfstoffen in verschiedenen Ländern genutzt. «Wir
fokussieren uns deshalb in der aktuellen Lage darauf, unsere
Produktion und Lieferketten in vollem Umfang aufrecht zu erhalten.»

Der MDax-Konzern aus Südniedersachsen stellt vor allem Ausstattungen
für Forschungslabore und die Pharmaproduktion her. Sartorius ist
außerdem auf der Zielgeraden für den Zukauf ausgewählter Geschäfte

des US-Unternehmens Danaher Life Science. Von den Amerikanern sollen
verschiedene Labor- und Bioprozess-Technologien übernommen werden.

Danaher muss sich aus wettbewerbsrechtlichen Gründen von einigen
Geschäftsbereichen trennen. Weil Regulierer Auflagen verschärften,
gehen an Sartorius nun noch zusätzlich diverse Filtersysteme. Die
Kosten für den ursprünglich auf 750 Millionen US-Dollar bezifferten
Zukauf steigen damit auf 825 Millionen Dollar (rund 764 Mio Euro).

Wie Sartorius am Freitag mitteilte, gaben inzwischen sowohl die
US-Arzneimittelbehörde FTC als auch die EU-Kommission grünes Licht
für die Übernahme. Den Göttingern fehlt damit noch die Genehmigung
aus China, die im Laufe des zweiten Quartals erwartet wird. In der
Volksrepublik selbst ist Sartorius unter anderem bereits mit einem
Produktionsstandort in Peking vertreten. Vorstandschef Joachim
Kreuzburg sieht dort derzeit die größten Wachstumschancen.