Ausgangssperre in Schleswig-Holstein bisher nicht geplant

Noch keine Ausgangssperre in Schleswig-Holstein: Die Landesregierung
setzt derzeit auf die Umsetzung der bisherigen Maßnahmen.

Kiel (dpa/lno) - Eine allgemeine Ausgangssperre in Schleswig-Holstein
wegen der Corona-Epidemie ist bisher offenbar nicht von der
Landesregierung geplant. «Die Behörden des Landes sind dabei, alle
bisher beschlossenen Maßnahmen umzusetzen», sagte Regierungssprecher
Peter Höver am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. «Das muss seine
Wirkung erzielen. Es gibt mildere Maßnahmen als eine pauschale
Ausgangssperre.»

Bayern hat am Freitag zur Eindämmung des Coronavirus weitreichende
Ausgangsbeschränkungen für den ganzen Freistaat angekündigt. Das
Verlassen der eigenen Wohnung ist ab Samstag nur noch bei Vorliegen
triftiger Gründe erlaubt. Dazu zählen unter anderem der Weg zur
Arbeit, notwendige Einkäufe, Arzt- und Apothekenbesuche, Hilfe für
andere, Besuche von Lebenspartnern, aber auch Sport und Bewegung an
der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit den Personen, mit
denen man zusammenlebt. Auch das Saarland will Gaststätten schließen
und eine Ausgangsbeschränkung erlassen.

Für Schleswig-Holstein hatte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am
Donnerstagabend eine Ausgangssperre nicht grundsätzlich
ausgeschlossen. «Wenn sich die Menschen nicht an die bisher
beschlossenen Maßnahmen halten, dann ist als allerletztes Mittel oder
ein Mittel der Wahl auch eine Ausgangssperre denkbar», sagte Garg und
fügte hinzu: «Jeder kann seinen Teil dazu beitragen, dass wir solche
Maßnahmen nicht brauchen und dass wir so gemeinsam daran arbeiten,
unser Leben auch wieder zurückbekommen.»

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus
ist in Schleswig-Holstein binnen eines Tages um rund ein Viertel auf
321 Fälle gestiegen. Erfasst sind die bis einschließlich Donnerstag
gemeldeten Nachweise. 21 Patienten befinden sich mittlerweile in
klinischer Behandlung, wie das Gesundheitsministerium am Freitag
mitteilte. Bislang wurde weiterhin ein Todesfall im Zusammenhang mit
der Viruserkrankung gemeldet. Am Donnerstag hatte das Ministerium die
Zahl der Covid-19-Fälle bis einschließlich Mittwoch mit 253
angegeben.