Handelsverband fordert klare Regeln für Einkaufen im Supermarkt

Stuttgart (dpa/lsw) - Mitarbeiter in Supermärkten können nicht
ausreichend mit Schutzmasken und Desinfektionsmitteln ausgerüstet
werden - das hat am Freitag der Handelsverband Baden-Württemberg
(HBW) beklagt. Abgesehen vom Mangel an diesen Produkten auf dem Markt
seien außerdem eindeutige Bestimmungen nötig: «Wir brauchen klare
Regelungen vom Staat, was die Hygienemaßnahmen und eine mögliche
Reduzierung der Kunden im jeweiligen Geschäft betrifft», sagte die
Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann der dpa. Zuerst hatte der SWR
berichtet.

Sollen beispielsweise 30 Kunden pro Markt zugelassen werden, um dicht
gedrängte Menschentrauben zu vermeiden - und das unabhängig von der
Größe des Geschäfts? «Wir favorisieren eine Quadratmeterregelung»
,
sagte Hagmann dazu und betonte, dass es wichtig sei, eine solche
Regelung flächendeckend einzuführen. Ob nun ein Kunde auf je 20 oder
30 Quadratmetern einkaufen dürfe - «es kann nicht sein, dass jede
Kommune das anders entscheidet. Am besten wäre eine bundesweite
Lösung.» Die Versorgungsabwicklung werde sonst sehr schwierig.

Mindestens bis dahin bleibt die Sicherheit der Mitarbeiter eines der
Hauptprobleme - etwa weil Kunden Hinweise und Markierungen fürs
Abstandhalten ignorierten. «Wir stellen fest, dass Kunden teilweise
nicht sehr diszipliniert sind und diese Anordnung nur an der Kasse
einhalten, sonst nicht», sagte Hagmann. An die entsprechenden Masken
zu kommen, um die Mitarbeiter auszurüsten und ihren Arbeitsalltag
sicherer zu machen, sei derweil sehr schwierig.

Der Verband setze nun bauliche Maßnahmen um, um die Mitarbeiter vor
dem neuartigen Coronavirus zu schützen. «Wir haben teilweise auch
schon Plexiglasscheiben angebracht an den Kassen und wir rüsten da in
den Supermärkten momentan nach. Das ist natürlich schwierig, weil es
jetzt auch schwierig ist, an Plexiglasscheiben und an die
betreffenden Handwerker zu kommen - aber da arbeiten wir mit
Hochdruck dran», sagte Hagmann.