Gewerkschaften: Beschäftigungssicherung muss Priorität haben

Hamburg (dpa/lno) - Die Gewerkschaften haben den Hamburger Senat dazu
aufgefordert, finanzielle Hilfen für Unternehmen in Zeiten der
Corona-Krise an die sogenannte Beschäftigungssicherung zu koppeln.
Hilfsgelder müssten prioritär dazu verwendet werden, Kündigungen zu
vermeiden und das Einkommen der Beschäftigten zu sichern. «Alle
Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen brauchen jetzt sichere
Perspektiven und deswegen müssen finanzielle Hilfen für Unternehmen
der Stadt an Beschäftigungssicherung gekoppelt sein», sagte Hamburgs
DGB-Vorsitzende Katja Karger am Freitag.

Der Senat sende grundsätzlich die richtigen Signale, um den
Arbeitnehmern Unterstützung zukommen zu lassen, betonte Karger nach
einer Telefonkonferenz mit Arbeitssenatorin Melanie Leonhard (SPD)
und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos), die bereits
am Donnerstag stattfand. Der dort präsentierte Hamburger Schutzschirm
sei ein erster Schritt, um Beschäftigung zu sichern und
Selbstständigen zu helfen.

Die Gewerkschaften forderten auch eine Nachbesserung des
Kurzarbeitergeldes. «Über Nacht stehen viele Beschäftigte vor dem
finanziellen Aus. Gerade für die prekär arbeitenden und die vielen
Geringverdiener und Geringverdienerinnen in Hamburg ist das eine
Katastrophe», sagte Karger. Nötig seien eine Entgeltfortzahlung für
Beschäftigte, die wegen der Kinderbetreuung zuhause bleiben müssen,
ein Schutzschirm für Geringverdiener und gute Arbeitsschutzmaßnahmen,
etwa im Einzelhandel oder Sicherheitsgewerbe. «Löhne sinken oder
brechen ganz weg, die hohen Mieten bleiben. Das reißt viele
Beschäftigte in einen gefährlichen Strudel. Dem muss entgegengewirkt
werden», sagte Karger.