Ramelow: Ich bete, dass es den ganzen Tag regnet

Erfurt (dpa) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat
die Menschen mit Nachdruck dazu aufgefordert, sich wegen der Gefahr
einer Infektion mit dem Coronavirus nicht in Gruppen zu treffen. «Es
ist einfach notwendig, jetzt das öffentliche Leben gegen null zu
fahren und man einen Grund braucht, warum man sich öffentlich
bewegt», sagte Ramelow am Freitag in einem Interview im
ZDF-«Mittagsmagazin». Es sei notwendig, die Infektionswege zu
unterbinden. «Wer sich jetzt schützt, schützt auch andere», sagte
Ramelow und betonte, dass es derzeit das Beste sei, sich so wenig wie
möglich im öffentlichen Raum zu bewegen.

Ramelow machte deutlich, dass dies noch nicht alle Menschen
verstanden hätten. In Thüringen seien die Innenstädte in den
vergangenen Tagen teils noch prall gefüllt gewesen. «Ich freue mich
über jeden Frühling. Ich freue mich darüber, wenn schönes Wetter is
t.
Aber im Moment bete ich zum lieben Gott, dass es regnet, dass es den
ganzen Tag regnet», sagte Ramelow.

Der 64-Jährige äußerte seinen Unmut darüber, dass derzeit viele
Menschen in die Baumärkte strömten und es dort zu größeren
Menschenansammlungen kommt. «Im Baumarkt ist eine Weihnachtsrallye
beim Verkauf», sagte Ramelow. Also werde man die Vorgaben so
gestalten, dass es keine Begegnungen mit großen Menschenmengen dort
geben dürfe.

Ramelow wies darauf hin, dass sich der Bund und die Länder am Sonntag
in einer Telefonschalte über die Frage von Ausgangssperren abstimmen
wollen.