Corona-Krise: Hans will Ausgangsbeschränkung fürs Saarland

Saarbrücken (dpa) - Das Saarland will im Kampf gegen die Ausbreitung
des Coronavirus eine Ausgangsbeschränkung erlassen. Eine
entsprechende Verfügung werde der saarländische Ministerpräsident
Tobias Hans (CDU) noch am Freitag dem Ministerrat vorschlagen, teilte
Regierungssprecher Alexander Zeyer in Saarbrücken mit. Zudem sollten
ab sofort die Restaurants im Saarland für Gäste geschlossen werden.
Ein Abverkauf und die Lieferung von Speisen blieben aber weiter
möglich.

Auch nach der Ausgangsbeschränkung seien gemeinsame Spaziergänge mit
der Familie «mit Abstand zu anderen» möglich: «Niemand wird
eingesperrt.» Hans sagte, er hätte ein gemeinsames Vorgehen mit
anderen Bundesländern bevorzugt, doch stehe das Saarland als
Nachbarland zum ostfranzösischen Corona-Risikogebiet Grand Est «vor
einer besonders schwierigen Herausforderung».

Zudem gebe es «leider nach wie vor zu viele Menschen, die unsere
Anordnungen nicht ernst nehmen». Daher habe sich das Saarland nun zum
sofortigen Handeln entschlossen.

Kurz vor dieser Ankündigung war bekannt geworden, dass die Bundeswehr
im Saarland bei der Bewältigung der Corona-Krise hilft. Ein Antrag
auf Einrichtung von Abstrich-Stationen in Bundeswehrkasernen sei «im
Grunde nach genehmigt», sagte der Sprecher des Landeskommandos
Saarland, Oberstleutnant Thomas Dillschneider, in Saarlouis. Aufgrund
von Fragen der Abstimmung gehe er davon aus, dass die Maßnahmen nicht
vor dem nächsten Montag (23. März) beginnen würden.

Konkret geht es um das Einrichten von drei oder vier
Abstrichstationen und das anschließende Verbringen der Proben in ein
Labor, sagte Dillschneider. Seiner Einschätzung nach kommen dabei
grundsätzlich die Kasernen in Merzig, Lebach und Saarlouis infrage.
«Wo wann und und in welcher Anzahl und in welchem Umfang was gemacht
wird - das steht noch nicht fest.»