Coronakrise führt zu deutlichen Verschiebungen im Lebensmittelmarkt

Berlin (dpa) - Nachfrage-Einbruch bei der Gastronomie, deutlich mehr
Lieferungen an Supermärkte: Auf dem deutschen Lebensmittelmarkt führt
die Coronakrise zu Verschiebungen. Es zeichne sich ab, dass die
Pandemie und damit verbundene Einschränkungen für Gesellschaft und
Gesamtwirtschaft erhebliche Auswirkungen auf die Agrarmärkte haben,
heißt es in einer am Freitag vorgelegten Analyse des Bauernverbands.
Zu sehen seien zunächst kurzfristige Schocks durch unterbrochene oder
verzögerte Handelsbeziehungen. Absatzkanäle müssten umgelenkt
werden.

So sei etwa die Nachfrage nach Milch, Sahne, Quark, Joghurt, Butter
und Schnittkäse im Lebensmittelhandel stark vom Corona-Geschehen
beeinflusst. Vor allem lagerfähige Produkte seien gefragt. Dadurch
würden Nachfragerückgänge bei Hotels und Gaststätten teils mehr als

kompensiert. Für viele Molkereien sei diese Verlagerung aber eine
logistische Herausforderung. Eine sehr starke Nachfrage gebe es auch
nach Frischfleisch und Verarbeitungsfleisch für die Wurstindustrie.
Irgendwann würden die Vorräte in den Haushalten aber aufgefüllt sein.


Auf absehbare Zeit bleiben werde eine deutliche Veränderung der
Warenströme - mit deutlichen Rückgange beim Außer-Haus-Verkehr in
Restaurants und Systemgastronomie und einem deutlichen Nachfrage-Plus
der privaten Haushalte über den Lebensmitteleinzelhandel.