Schlagabtausch nach Kündigungen bei Schweizer Erstligisten FC Sion

Sion (dpa) - Der Präsident des Schweizer Erstligisten FC Sion,
Christian Constantin, hat sich nach Medienberichten gegen Kritik an
der fristlosen Kündigung einiger Spieler gewehrt. Nach Informationen
der Boulevardzeitung «Blick» soll er einen geharnischten Brief an den
Präsidenten der Spielergewerkschaft SAFP, Lucien Valloni, geschickt
haben. Die Gewerkschaft hatte gegen die Entlassungen protestiert.
Constantin hatte sie nach Medienberichten mit der Krise durch die
Coronavirus-Pandemie erklärt. Öffentlich wollte er sich nicht äußer
n.

«Blick» zitierte am Freitag aus einem Brief, der der Zeitung nach
ihren Angaben vorlag. Darin spreche Constantin von einem «Krieg», und
er werfe Valloni vor, die Realität nicht erkannt zu haben. Constantin
schrieb nach Angaben von «Blick»: «Wir sind daran, Feldlazarette auf

die Beine zu stellen, um Leben zu retten. Wir sind daran, die Toten
ohne Abdankung zu beerdigen. Wir sind daran, diejenigen Personen
auszuwählen, die sterben müssen und jene, die wir retten können. Das

alles heißt Krieg. Kein üblicher Krieg. Der sanitarische Krieg. Das
Resultat ist dasselbe. Leute sterben oder werden sterben.»

Betroffen waren neun Spieler, wie aus dem Brief hervorgeht. Er habe
bewusst vorerst nur neun Verträge aufgelöst, «um zu vermeiden, dass
es sich um eine Massenentlassung handelt. Dazu braucht es zehn
Personen», zitiert «Blick» aus dem Brief. Laut der Zeitung soll
Constantin vor der Kündigung versucht haben, die Spieler zu
Kurzarbeit zu verpflichten. Sie hätten wegen der kurzen eingeräumten
Frist für eine Zustimmung aber keine dahingehende Vereinbarung
unterschrieben.