Saar-Kliniken: «Wir brauchen dringend Schutzmasken»

Saarbrücken (dpa/lrs) - Angesichts der steigenden Zahl von
Corona-Patienten bemühen sich die saarländischen Kliniken derzeit
intensiv um Nachschub bei Schutzkleidung für Ärzte und Pflegekräfte.

Vor allem Schutzmasken würden knapp, sagte der Geschäftsführer der
Saarländischen Krankenhausgesellschaft, Thomas Jakobs, am Freitag in
Saarbrücken. Es gebe «eine Reihe von Krankenhäusern, die nur noch
Vorräte für vier, fünf, sechs Tage» hätten. «Wir warten dringen
d
darauf, dass wir vom Bundesgesundheitsministerium die versprochenen
Ausrüstungen, vor allem Schutzmasken, bekommen», sagte Jakobs.

«Die Versorgungslage ist äußerst angespannt.» Auf dem regulären M
arkt
sei Schutzkleidung nicht zu bekommen. Daher suche man auch nach einer
Firma, die Schutzmasken herstellen könnte - möglicherweise auch
solche, die man kochen und wiederverwerten könnte. «Das Problem ist,
dass die Vorräte drohen, zur Neige zu gehen. Und das jetzt, bevor die
Welle wirklich kommt», sagte er. «Das ist eine große Not, die wir
haben.» Man gehe derzeit davon aus, dass sich die Zahl der
Coronavirus-Infektionen alle 2,2 bis 2,5 Tage verdoppele. «Das
Schlimmste steht uns noch bevor.»

Die Personaldecke sei dünn. Am Freitag sei daher ein Aufruf gestartet
worden, dass sich Personen melden sollten, die «irgendwann mal eine
medizinische, pflegerische oder ärztliche Ausbildung gemacht haben».
Personen, die in den Ruhestand gegangen seien, hätten sich bereits zu
erneuten Dienste bereiterklärt. Zur Krankenhausgesellschaft gehören
22 Kliniken mit 15 000 Beschäftigten. Zuvor hatte die «Saarbrücker
Zeitung» (Freitag) über die Lage an den Kliniken berichtet.

Jakobs sagte, man müsse angesichts der angespannten Personallage auch
darüber nachdenken, ob künftig nicht auch infizierte Ärzte und
Pfleger ohne oder mit milden Symptomen weiter arbeiten könnten, um
ausschließlich infizierte Patienten zu versorgen. «Das wäre eine
Möglichkeit, von der wir im Moment aber noch weit entfernt sind.»