Neubrandenburg büßt durch Corona-Auszeit rund eine Million Euro ein

Neubrandenburg (dpa/mv) - Als drittgrößte Stadt in
Mecklenburg-Vorpommern rechnet Neubrandenburg durch die Corona-Krise
mit Einbußen von rund einer Million Euro. «Das haben Berechnungen für

die Zeit bis Ende April ergeben», sagte Oberbürgermeister Silvio Witt
(parteilos) am Freitag. Dazu tragen unter anderem Verluste bei
Tochterunternehmen wie der Veranstaltungszentrum Neubrandenburg GmbH
bei, die viele Konzerte, Tagungen und andere Veranstaltungen
ausfallen lassen muss. Die knapp 30 Mitarbeiter bauen Überstunden ab
oder sind in Kurzarbeit, wie Witt sagte.

Trotzdem wolle man bedürftigen Firmen helfen. «Wir planen Stundungen
von Gewerbesteuern und Ladenmieten», sagte Witt. Ein völliger Erlass
sei aber nicht möglich, da sich die Stadt in der
Haushaltkonsolidierung unter Aufsicht des Landes befinde. Wie genau
die Maßnahmen aussehen sollen, werde in täglichen Telefonkonferenzen
mit den fünf anderen größeren Städten im Nordosten und dem Städte
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und Gemeindetag abgestimmt. «Wir wollen keinen Alleingang.»

Die Verwaltung halte die Arbeitsfähigkeit aufrecht, indem man eine
Vielzahl der 530 Mitarbeiter ins «Home-Office» geschickt und die
beiden Standorte strikt voneinander getrennt habe. Einen Corona-Fall
gebe es bisher nicht, von Quarantäne seien nur vereinzelt Mitarbeiter
betroffen, die aus dem Urlaub kamen. Neubrandenburg hat im Jahr rund
31 Millionen Euro an Gewerbesteuer und steht damit hinter Rostock an
zweiter Stelle. Mit rund 64 000 Einwohnern liegt die Stadt hinter
Rostock und Schwerin.