Spargel und Erdbeer-Zulieferung aus Nordbaden

Bruchsal (dpa/lsw) - Der Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher
Spargel- und Erdbeeranbauer, Simon Schumacher, berichtet von
zahlreichen Hilfsangeboten, etwa von Schülern oder Studenten. «Wir
sind dankbar, dass sich Leute anbieten.» Es gebe verschiedene
Online-Aktivitäten dazu, wie zum Beispiel die Facebookseite
«@Ernteretter».

Das Problem sei der Mindestlohn, den die Bauern zahlen müssen. Um
diesen erwirtschaften können, sei nach Arbeitsbeginn um 6.00 Uhr
morgens zehn Stunden Höchstleistung auf den Feldern nötig. Außerdem
sei nicht abzusehen, wie Nachfrage und Preise sich entwickelten.

Den Möglichkeiten, junge Helfer als Praktikanten oder für ein
Taschengeld zu beschäftigen, stehen nach Schumachers Angaben vom
Freitag in Bruchsal rechtliche Hürden entgegen. Taschengeld sei nicht
als Betriebsausgabe absetzbar. Praktikanten sind nur unter bestimmten
Bedingungen vom Mindestlohn ausgenommen.

Möglicherweise können doch noch Erntehelfer aus Rumänien nach
Deutschland kommen. Die deutsche Grenze dürften sie inzwischen
passieren, sagt Schumacher. Allerdings kämen sie nicht durch Ungarn
durch. Flüge wären möglich, allerdings mangele es offenbar in
Rumänien noch an den richtigen Informationen dazu. Die
Landwirtschaftsverbände seien im Gespräch mit der Bundesregierung.

Spätestens Anfang April läuft nach Schumachers Angaben die
Spargelsaison voll an. Im Mai, wenn die Erdbeeren geerntet werden
müssen, werde sich die Lage noch einmal deutlich verschärfen.

Der Vorstand der Obst- und Gemüse- Vertriebsgenossenschaft Nordbaden,
Hans Lehar, hat gewisse Bedenken beim Einsatz von Schülern und
Studenten. Die Erfahrungen aus früheren Jahren mit der harten
Feldarbeit, als Arbeitslose helfen sollten, seien nicht gut. Die
Themen seien aber alle auf dem Tisch. «Es gibt viele Aktivitäten auf
Bundesebene.»