Ex-Hannover-Trainer Stendel verzichtet auf gesamtes Gehalt

Edinburgh (dpa/lni) - Der frühere Hannover-96-Trainer Daniel Stendel
will wegen der Folgen der Corona-Krise vorerst komplett auf sein
Gehalt beim schottischen Erstligisten Heart of Midlothian verzichten.
«Auch ich bin kein Millionär und habe Familie. Aber ich will als
gutes Beispiel vorangehen», sagte der 45-Jährige der «Bild»-Zeitung

(Freitag). Zuvor hatte Clubbesitzerin Ann Budge am Mittwoch in einem
offenen Brief Spieler, Trainerpersonal und andere Mitarbeiter
aufgefordert, bis auf Weiteres auf die Hälfte ihres Lohns zu
verzichten. Budge reagierte damit auf finanzielle Einbußen durch die
Einstellung des Ligabetriebs aufgrund der Coronavirus-Krise.

Stendel nahm diese Bitte auf und ging sogar noch weiter. «Wir
verdienen sehr gutes Geld im Vergleich zu den Angestellten, für die
ein Gehaltsverzicht von 50 Prozent viel essenzieller ist», sagte der
45-Jährige. Die Clubchefin Budge hatte zuvor versichert, dass die
Gehaltskürzung bei den Mitarbeitern geringer ausfallen solle, bei
denen 50 Prozent des Gehalts unter dem Existenzminimum liegen.

Stendel sagte: «Wir alle wollen, dass sich der Club am Leben hält.»
Der frühere Spieler und Trainer von Hannover 96 hatte den Posten beim
Verein aus Edinburgh Anfang Dezember 2019 angetreten und dann im
Januar Hannovers Vereinsikone und bisherigen Torwarttrainer Jörg
Sievers als Assistenten nachgeholt. Der hat immer noch eine gute
Verbindung zu seinem Herzensverein. «Natürlich halte ich den Kontakt,
informiere mich über 96 und telefoniere. Mein 96-Gen ist einfach sehr
stark ausgeprägt», sagte Sievers dem «Sportbuzzer» (Freitag).