Handel wehrt sich gegen Öffnung auch an Sonntagen

Frankfurt/Main (dpa) - Der Handel wehrt sich gegen eine Öffnung von
Geschäften an Sonn- und Feiertagen in der Corona-Krise. Die Lockerung
der sonst üblichen Verkaufsverbote sei eine Vorsichtsmaßnahme der
Politik, sagte Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer beim
Handelsverband Deutschland (HDE) für Hessen, Rheinland-Pfalz und das
Saarland. Ob ein Tag pro Woche mehr einen großen Effekt habe, sei
aber zu bezweifeln. «Die Logistik ist derzeit ohnehin eine
Herausforderung.» Auch gelte es, die bereits hoch belasteten
Beschäftigten in Supermärkten zu schützen, sagte Scherer am Freitag.


Einer Vereinbarung von Bund und Ländern zufolge dürfen wichtige
Geschäfte wie Lebensmittelhändler derzeit auch an Sonn- und
Feiertagen öffnen, um die Versorgung zu sichern. Auch könnte sich so
der Andrang in den Geschäften besser über die Woche verteilen.
Empfehlungen wie zwei Meter Abstand zu anderen Menschen auch in
Warteschlangen seien aber nicht immer leicht umzusetzen, meint
Scherer.

Die großen Supermarktketten Edeka, Rewe, Aldi und Lidl hatten bereits
erklärt, am Verkauf von Montag bis Samstag festhalten zu wollen -
auch um ihre Mitarbeiter zu schützen. Bei Tegut sollen nach
Unternehmensangaben ebenfalls die Geschäfte an Sonntagen geschlossen
bleiben.