Maschinenbauer erwarten Nachholeffekte im zweiten Halbjahr

Frankfurt/Main (dpa) - Die Corona-Krise macht dem Maschinenbau
weltweit zu schaffen. Die Volkswirte des deutschen Branchenverbandes
VDMA erwarten zwar für die zweite Jahreshälfte Nachholeffekte. Die
zwischenzeitlichen Verluste könnten aber nicht kompensiert werden,
erklärte Chefvolkswirt Ralph Wiechers am Freitag in Frankfurt. «Der
globale Maschinenumsatz wird 2020 das Vorjahresergebnis verfehlen.»

Bereits im vergangenen Jahr sei der Umsatz in einigen Ländern
rückläufig gewesen. Global stiegen die Erlöse aber noch einmal um 2
Prozent auf fast 2,67 Billionen Euro. Deutschland hielt seine
Position als drittgrößter Produzent nach China und den USA. Mit 296
Milliarden Euro konnten die deutschen Hersteller den Umsatzrekord aus
dem Jahr zuvor (300 Mrd Euro) aber nicht wiederholen.

VDMA-Präsident Carl Martin Welcker forderte derweil, die Bezugsdauer
von Kurzarbeitergeld rasch auf 24 Monate zu verlängern. Für viele
Beschäftigte im Maschinenbau und bei Automobilzulieferern gelte unter
anderem wegen der internationalen Handelskonflikte bereits seit
Frühjahr oder Sommer 2019 Kurzarbeit. «Wenn die Bezugsdauer für das
Kurzarbeitergeld nicht zeitnah verlängert wird, bleibt den
Unternehmen nichts anderes übrig, als die betroffenen Beschäftigten
zu entlassen», heißt es in einem Brief von Welcker an Arbeitsminister
Hubertus Heil (SPD). Zuvor hatte das «Handelsblatt» darüber
berichtet. Die Bundesregierung hat bei ihren Hilfen für die
Wirtschaft bereits beschlossen, die Grenze für die Auszahlung von
Kurzarbeitergeld von 12 auf 24 Monate zu verschieben.