Israel verhängt weitgehende Ausgangssperre wegen Coronavirus

Tel Aviv (dpa) - Israel hat eine weitgehende Ausgangssperre im Kampf
gegen das Coronavirus verhängt. Die Notstandsverordnungen sollen
zunächst für eine Woche gelten. Die Regierung verabschiedete die
Anordnungen einstimmig in der Nacht zum Freitag, wie das Büro von
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mitteilte. Damit sollen - wie in
anderen Staaten, die von der Pandemie betroffen sind - die Menschen
ihre Häuser nicht mehr verlassen.

Ausnahmen gelten für den Kauf von Lebensmitteln, den Gang zum Arzt
sowie den Weg zur Arbeit und zurück. Die Teilnahme an Begräbnissen
und Hochzeiten sowie Demonstrationen ist erlaubt. Allerdings war
zuvor bereits festgelegt worden, dass nicht mehr als zehn Personen in
einem Raum sein dürfen. Außerdem darf man alten oder kranken Menschen
helfen. Lebensmittel-Lieferungen sollen nicht mehr direkt überbracht,
sondern vor der Haustür abgelegt werden.

Nach Angaben der Polizei können Menschen, die sich nicht an
Quarantäne-Regeln halten, mit Strafen von umgerechnet knapp 1300 Euro
belangt werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das
Virus Sars-CoV-2 mittlerweile bei mehr als 700 Menschen in Israel
nachgewiesen worden. Todesfälle wurden bisher nicht erfasst.