Müller: «Ausgangssperre kein Allheilmittel» in Coronavirus-Krise

Berlin (dpa) - Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD)
hat eine Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus in der
Hauptstadt zurückhaltend bewertet. Er sagte am Freitagmorgen im
rbb-Inforadio, er könne nicht versprechen, dass die bisherigen
Schritte in der Krise ausreichten. Die Ausgangssperre sei aber auch
kein «Allheilmittel», sie löse nicht jedes Problem.

«Ich appelliere immer noch sehr an die Vernunft jedes Einzelnen,
jetzt mitzuhelfen, es geht um unser aller Gesundheit», sagte Müller.
«Viele haben begriffen, worum es jetzt geht, dass man Kontakte so
weit wie möglich vermeidet.» Es gebe aber immer noch Menschen, «die
eng zusammenstehen, feiern, die zu Corona-Parties einladen».

Zugleich kündigte Müller an: «Wir werden härter durchgreifen». Au
ch
über die Ordnungsämter müssten die Regelungen umgesetzt werden, aber

kein Senat könne 3,5 Millionen Menschen kontrollieren, meinte der
Regierungschef. «Wir müssen jetzt alle mithelfen.»

Die Stadt Freiburg erlässt wegen der Corona-Pandemie eine
Ausgangssperre für größere Gruppen. Ein sogenanntes Betretungsverbot

für öffentliche Orte soll von diesem Samstag bis zum 3. April gelten.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntagabend mit den
Ministerpräsidenten der Länder in einer neuerlichen Telefonkonferenz
beraten. Dabei dürfte es auch darum gehen, ob und wann
Ausgangssperren verhängt werden sollen.