Italienischer Fußball-Gewerkschafter: «Zehn Tage zu spät aufgehört »

Verona (dpa) - Bis zur Normalität im italienischen Fußball oder
überhaupt zu einer Wiederaufnahme der Serie A ist es für den Chef der
Fußballergewerkschaft des Landes noch ein weiter Weg. Das Land ist in
Europa am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffen und hat
inzwischen mehr Tote als China.

«Jetzt einen Arzt für einen Fußballer abzustellen, während in den
Krankenhäusern alles zusammenbricht? Den Fußball wieder rollen zu
lassen, hieße, der Gesellschaft zu signalisieren: Die Normalität ist
wieder nahe. Und das ist noch nicht so», sagte Damiano Tommasi (45)
in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» (Freitag). «Der Fuß
ball
ist auf der Skala der wichtigen Dinge gerade auf der niedrigsten
Stufe überhaupt.»

In China soll am 22. Mai wieder gespielt werden. «Wenn wir das auf
unsere Lage herunterbrechen, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir
wirklich im Mai den Fußball wieder aufnehmen können, wie es Liga und
Verband anstreben», sagte der ehemalige Nationalspieler. «Ich
fürchte, wir haben zehn Tage zu spät aufgehört - auch weil die UEFA
durch die Verschiebung der Europameisterschaft erst jetzt Platz im
Kalender geschaffen hat. Dies früher zu tun, hätte wertvolle Zeit
geschaffen. Aber es hat jetzt keinen Sinn zu polemisieren.»