Athletensprecherin Apetz: «Sehe nicht, dass Olympia stattfindet»

Berlin (dpa) - Die Weltergewichtlerin und Athletensprecherin des
Deutschen Boxsport-Verbandes, Nadine Apetz, hat sich für eine
Verschiebung der Olympischen Spiele ausgesprochen. «Die Bedingungen
für die Qualifikation sind momentan katastrophal, wir wissen nichts,
und die Athleten sind auf unterschiedlichen Leistungsniveaus. Eine
Verschiebung der Spiele wäre sportlich die beste Lösung», sagte die
34-Jährige aus Köln dem «Spiegel». Apetz boxte zuletzt noch bei ein
em
Qualifikationsturnier in London, das zunächst begonnen und dann wegen
der Corona-Pandemie doch noch abgebrochen wurde.

Auf die Frage, ob sie es für realistisch halte, dass die für den
Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August in Tokio terminierten Spiele
«dieses Jahr» stattfinden können, sagte Apetz: «Nein. In den letzte
n
Tagen hat sich vieles so schnell entwickelt. Wenn man liest, wie die
Infektions- und Todesraten ansteigen werden, sofern man keine
Maßnahmen ergreift, und welche Probleme dann auf das
Gesundheitssystem zukommen. Sie müssen bedenken: Die Spiele sind ein
Riesenevent, da sind Tausende Menschen beteiligt aus aller Herren
Länder. Ich sehe nicht, dass Olympia stattfindet.»

Sie gehe davon aus, «dass wir irgendwann die Nachricht erhalten
werden, dass es verschoben wird», sagte Apetz. Das Internationale
Olympische Komitee um den deutschen Präsidenten Thomas Bach müsse «in

den nächsten Tagen eine konkrete Entscheidung treffen».