Sportmediziner Simon: Abstand beim Joggen «wirklich wichtig»

Berlin (dpa) - Sportmediziner Perikles Simon rät unter bestimmten
Vorsichtsmaßnahmen auch während der Coronavirus-Krise zu sportlichen
Aktivitäten wie Joggen an der frischen Luft. «Wer moderat physisch
aktiv ist, der stärkt sein Immunsystem. Das steht über den möglichen

Risiken», sagte der 47 Jahre alte Leiter der Sportmedizin an der
Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz dem «Tagesspiegel» (Freitag).


Um Risiken zu vermeiden, sollten Jogger mindestens zwei Meter Abstand
zu Nebenleuten halten. «Das ist wirklich wichtig. Je nach Witterung
verteilt sich so ein Virus wie Rauch in der Luft; es sinkt mal
schneller, mal langsamer zu Boden», sagte Simon. «Deshalb ist es
durchaus möglich, dass man sich beim Joggen ansteckt oder eben andere
ansteckt, wenn man den Abstand von zwei Metern nicht einhält.»

Die Risiken seien am größten, wenn es neblig und feucht sei sowie
wenig Wind gebe. UV-Strahlen seien hingegen schlecht für Viren.
«Deswegen empfehle ich Sport bei schönem Wetter.» Bei hoher
Intensität des Sports sei allerdings bis zu vier Stunden danach die
Anfälligkeit für einen Infekt erhöht.

In der aktuellen Lage sollten nicht die Sportart und die Belastung
abrupt gewechselt werden, warnte Simon. Dies erhöhe das Risiko einer
Verletzung. «Das zieht dann wiederum einen Arztbesuch nach sich, der
aktuell auch immer ein Restrisiko birgt», sagte der Sportmediziner.
«Von daher ist es am besten, genauso Sport zu machen - wenn das
möglich ist -, wie man es bisher gemacht hat. Ballsportler sind
häufig in der Lage, ein geeignetes Konditionstraining als Alternative
anzugehen.»