In Zeiten von Covid-19: Viel Zuspruch für Wochenmärkte

Wochenmärkte mit frischem Obst und Gemüse, Backwaren und Fleisch
locken viel Kundschaft an - gerade in Corona-Zeiten.

Rostock (dpa/mv) - Die Wochenmärkte in Mecklenburg-Vorpommern erleben
in der Corona-Krise viel Zulauf. Sie hätten einen wichtigen
Versorgungsauftrag, sagte die Geschäftsführerin von Großmarkt
Rostock, Inga Knospe. Sie seien zudem Einkaufsmöglichkeiten unter
freiem Himmel und damit mit wenig Ansteckungs- und Verbreitungsgefahr
verbunden. «Es gibt Gesundes und Regionales ohne direkten Kontakt zu
Türgriffen, Geländern oder Einkaufswagen.»

Die Stände auf den insgesamt elf Märkten seien nun weiter
auseinandergezogen, um mehr Abstand für die Kunden zu erhalten,
berichtete Knospe. Tische und Stühle wurden entfernt. Selbstbedienung
werde so weit es geht vermieden. Allerdings werde von der Möglichkeit
der Sonntagsöffnung auf den Rostocker Märkten kein Gebrauch gemacht.
«Die Leute müssen auch mal durchatmen.»

Auch der Schweriner Marktmeister Karl-Heinz Brand berichtet von guten
Geschäften auf den fünf Wochenmärkten der Landeshauptstadt. «Wir si
nd
sehr zufrieden.» Das Angebot sei auf Frischwaren reduziert worden,
Textilien oder ähnliches gebe es nicht mehr.

Es gebe allerdings ein Manko. «Auch auf den Märkten sind manche Leute
auf dem Hamstertrip. Auch wenn wir erklären, dass wir noch lange da
sind.» Brand berichtete von einer älteren Dame, die drei Pfund
Bierschinken kaufen wollte. Er habe zu ihr gesagt: «Omi, du bist doch
alleine. Komm morgen wieder.»

Brand verwies darauf, dass derzeit das risikofreieste Einkaufen auf
den Wochenmärkten zu haben sei - keine engen Räume, viel frische
Luft. Auch stünden die Schlangen nicht eng nebeneinander. Brand sucht
nach eigenen Angaben das Gespräch mit den Händlern und den Kunden.
«Das Schlimmste wäre, jetzt in Hektik, Unruhe oder gar Hysterie zu
verfallen.»

Die Rostocker Marktchefin berichtete noch von Einschränkungen. So
werden Marktbesucher gebeten, auf das Mitbringen eigener Verpackungen
wie Dosen oder Becher zu verzichten. Nachhaltigkeit liege ihr sehr am
Herzen, aber derzeit gibt es leider keine andere Möglichkeit, betonte
Knospe.