Polizei ist personell gut auf Corona-Krisenzeit eingestellt

Die Polizei geht mit guter Besetzung in die Corona-Krisenzeit. Alle
Dienststellen sind geöffnet. Dennoch drängt ein Sprecher darauf, den
Gang zur Wache wenn möglich zu vermeiden. Auf den Straßen ist die
Polizei präsenter als üblich - und trifft auf kooperative Hamburger.

Hamburg (dpa/lno) - Die Hamburger Polizei ist vom Personal her gut
für die Coronakrise gerüstet. «Wir haben teilweise mehr Polizeibeamte

auf der Straße als sonst», sagte ein Sprecher der Polizei der
Deutschen Presse-Agentur dpa. So würden beispielsweise die Kollegen
der Bereitschaftspolizei, die sonst Fußballspiele und Demonstrationen
mit viel Personal begleitet, zusätzlich im regulären Dienst
eingesetzt. Zudem würden derzeit nur die wirklich wichtigen Arbeiten
übernommen. Auch das schaffe freie Kapazitäten.

Zwar gebe es auch bei der Polizei Fälle mit Coronabezug und «wir
haben einige wenige Fälle mit Erkrankten», sagte der Sprecher weiter.
Die Einsatzfähigkeit der Polizei in Hamburg sei aber sichergestellt.
Konkrete Zahlen nannte er nicht. «Alle Dienststellen sind natürlich
besetzt. Wir sind da, wo wir sonst auch wären.» Gleichzeitig
appellierte er an die Hamburger, dennoch auf den Gang zur Wache zu
verzichten und stattdessen anzurufen oder die Online-Wache zu nutzen.

Auch Streifendienst und Verkehrsüberwachung finden nach wie vor
statt. «Das hat was mit Recht und Ordnung so tun», so der Sprecher.
Auf das regelmäßige Einsatztraining, «wo die Menschen im
Schwitzkasten auf der Matte liegen», werde dagegen im Moment
verzichtet. «Wir halten uns natürlich auch an die derzeit üblichen
Hygieneregeln.»

Bei der Hamburger Polizei gehen derzeit erwartungsgemäß mehr Anrufe
rund um das Thema Coronavirus ein. «Viele fragen: «Was muss ich jetzt
machen, wenn ich Corona haben könnte?». Die Polizei wird einfach gern
als Informationsbüro genutzt, weil die Anrufer bei der zuständigen
Behörde die Informationen nicht bekommen», berichtete der Sprecher.

Zudem gehe es um Hinweise, wenn beispielsweise ein Laden trotz der
Allgemeinverfügung der Stadt noch geöffnet ist oder Kinder auf
Spielplätzen gesichtet werden. «Das ist nicht viel, es ist nicht die
überwiegende Anzahl. Es ist nicht so, dass man sagen würde, die Leute
rufen bei der Polizei an, um zu petzen. Aber es ist eben darunter»,
sagte der Sprecher.

Dass wegen Verstößen gegen die Allgemeinverordnung bereits
Strafanzeigen gestellt wurden, konnte der Sprecher bestätigen. Eine
konkrete Zahl wollte und konnte er dagegen nicht nennen. Gleichzeitig
hätten die Beamten festgestellt, dass sich die Vielzahl der Hamburger
an die neuen Regeln zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus halte.
«Um 22.00 Uhr ist wirklich nichts mehr los. Der überwiegende Teil der
Bevölkerung ist kooperativ.»

Gerade direkt nach dem Inkrafttreten der Allgemeinverfügung, nach der
unter anderem Schulen, Kitas und viele Geschäfte sowie alle Theater,
Schwimmbäder, Kinos und Konzerthallen geschlossen bleiben müssen,
hätten die Polizisten auf der Straße zudem noch ein Auge zugedrückt.

«Wir gehen die Sache mit Augenmaß an. Aber jetzt muss es wirklich
jeder mitbekommen haben und wir sind deutlich konsequenter.»