Haiti meldet als letztes Land Lateinamerikas erste Corona-Fälle

Port-au-Prince (dpa) - Alle Länder Lateinamerikas haben nun
Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Haitis
Präsident Jovenel Moïse verkündete am Donnerstag (Ortszeit) die
ersten beiden Fälle des Karibikstaates - dem letzten Land der Region,
das zuvor noch keine Ansteckungen gezählt hatte. Moïse erklärte
zugleich einen Notstand, verhängte eine Ausgangssperre und verbot
Versammlungen von mehr als zehn Menschen. Haiti, das als ärmstes Land
der westlichen Hemisphäre gilt, hatte bereits seine einzige
Landgrenze - mit der Dominikanischen Republik - geschlossen.

Am Mittwoch hatten auch Nicaragua und El Salvador ihre ersten Fälle
bestätigt. Das Virus hatte die Region später erreicht als Europa und
die USA. Inzwischen gab es in Lateinamerika mindestens 14 bestätigte
Todesfälle in neun Ländern. Mit drei Toten ist die Zahl in Brasilien
am höchsten. Hinzu kommt in der Karibik jeweils ein Todesopfer in
Jamaika, im englischen Überseegebiet Cayman Islands und auf der
französischen Insel Martinique sowie im südamerikanischen Guyana, das
wegen seiner Amtssprache Englisch nicht zu Lateinamerika gezählt
wird.