Kanu-Präsident setzt weiter auf Olympia: «Muss weitergehen»

Berlin (dpa) - Kanu-Verbandschef Thomas Konietzko hält das Festhalten
des Internationalen Olympischen Komitees an den Sommerspielen in
Tokio für richtig. «Stellen Sie sich vor, was das für ein positives
Zeichen für die Welt wäre, wenn es uns gelingt, die Olympischen
Spiele als erste Veranstaltung nach dieser weltweiten Krise
stattfinden zu lassen», sagte der Spitzenfunktionär der Zeitung
«Neues Deutschland» (Freitag). Mit einem Erfolg von Olympia in Japan
könne bewiesen werden, «was für eine verbindende Kraft Sport für ei
ne
Gesellschaft hat», sagte Konietzko.

Wegen der Coronavirus-Pandemie fordert eine wachsende Zahl von
Athleten, die Sommerspiele in Tokio abzusagen oder zu verschieben.
Der Verein Athleten Deutschland hatte nach einer Telefonkonferenz des
IOC mit 220 Vertretern aus den Reihen der Sportler die sture Haltung
der Olympia-Macher kritisiert. IOC-Präsident Thomas Bach hatte
dagegen von einem «konstruktiven» Austausch gesprochen und betont,
dass noch mehr als vier Monate Zeit bis zu den Olympischen Spielen
vom 24. Juli bis 9. August sei.

Konietzko sieht den Glauben an ein planmäßiges Olympia als «sehr
optimistisch, aber das muss man im Moment sein. Es muss weitergehen»,
sagte der Präsident des Deutschen Kanu-Verbands. Es bestehe noch eine
Chance, dass die Welt das Virus in den Griff bekomme. Eine
Entscheidung über die Sommerspiele Ende April oder Anfang Mai sei
möglich. Allerdings gab der 56-Jährige zu, die Chancen für eine
Austragung der Tokio-Spiele würden «von Tag zu Tag» sinken.