Olympia 2020? Ecker-Rosendahl findet «Hinhaltetaktik» bedenklich

Stuttgart (dpa) - Die frühere Spitzen-Leichtathletin Heide
Ecker-Rosendahl kann nicht nachvollziehen, dass die Olympischen
Spiele in Tokio aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch nicht abgesagt
sind. «Sie haben nur Angst um ihre Finanzen oder das Gesicht zu
verlieren. Ich finde das sehr bedenklich», sagte die 73 Jahre alte
Doppel-Olympiasiegerin von 1972 der Deutschen Presse-Agentur und
kritisierte: «Ich finde es erstaunlich, wie wenig Rücksicht man auf
die Athleten nimmt.»

Zuletzt hatte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen
Olympischen Komitees, bekräftigt, dass die Spiele vom 24. Juli bis 9.
August in Tokio trotz der rasanten weltweiten Verbreitung des
Coronavirus stattfinden sollen. Allerdings hatte der Funktionär
gesagt, dass das IOC auf die Weltgesundheitsorganisation hören wolle.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann,
rechnete mit einer schnelleren Entscheidung über eine Olympia-Absage
als bisher angenommen. Ecker-Rosendahl sprach von einer
«Hinhaltetaktik» für die Athletinnen und Athleten, für die keine
normale Vorbereitung möglich sei. Bei den Olympischen Spielen 1972 in
München hatte Ecker-Rosendahl Gold im Weitsprung und mit der
Sprint-Staffel sowie Silber im Fünfkampf gewonnen.