Baerbock: «Schengen hat unser aller Leben besser gemacht»

Brüssel/Berlin (dpa) - Die Megastaus an Europas Binnengrenzen zeigen
nach Ansicht der Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock, was durch die
Grenzschließungen in der Coronakrise auf dem Spiel steht. «Die
Grenzkontrollen, 80 Kilometer lange Staus, zig Stunden Wartezeiten an
den Grenzen - das alles zeigt uns, auf was wir verzichten müssten,
wenn wir den Schengenraum nicht hätten», sagte sie der Deutschen
Presse-Agentur.

Im Kampf gegen Covid-19 hatten Deutschland und etliche andere
europäische Länder Grenzkontrollen im eigentlich kontrollfreien
Schengenraum eingeführt. An vielen Übergängen kam es zu Riesenstaus.


Das Schengener Abkommen trat am 26. März vor 25 Jahren in Kraft.
Damals fielen die Binnengrenzen zwischen Deutschland und sechs
anderen Staaten. Heute umfasst der Schengenraum 26 europäische
Länder.

In der Coronakrise sei es natürlich sinnvoll, den Reiseverkehr und
Tourismus auszusetzen, sagte Baerbock. Aber in den vergangenen Jahren
habe man auch erfahren, dass «keine der großen Errungenschaften der
Einigung in Europa mehr selbstverständlich» sei. «Schengen hat unser

aller Leben besser gemacht. Frei reisen, frei handeln, sich frei
bewegen, das gehört zur Stärke Europas.»