Medizinhistoriker: Können aus vergangenen Epidemien lernen

Gießen (dpa/lhe) - Vom Umgang mit vergangenen Epidemien können aus
Expertensicht Lehren für die aktuelle Corona-Krise gezogen werden.
Das Beispiel Spanische Grippe zeige etwa: «Das Bagatellisieren oder
das Wegschauen und Verleugnen einer Seuchengefahr ist ein Problem und
etwas, was wir immer wieder sehen.» Das sagte der Gießener
Medizinhistoriker Prof. Volker Roelcke der Deutschen Presse-Agentur.
Lernen könne man auch aus Infektionswellen der jüngeren Geschichte:
«Man sieht, dass in südostasiatischen Gesellschaften sehr konsequent
Lehren gezogen worden sind aus der Sars-Epidemie 2002/2003.»

Man sei damals mit sehr strikten Maßnahmen vorgegangen - was sich
gelohnt habe. «Die Frage ist, wie solche Maßnahmen kommuniziert
werden. Wenn das transparent und glaubwürdig begründet wird, ist das
ein entscheidender Faktor, damit die Bevölkerung Vertrauen gewinnen
kann.»