Freiburg erlässt Betretungsverbot für öffentliche Orte

Das Coronavirus grassiert, immer mehr Menschen werden krank, immer
mehr sterben. In Freiburg dürfen ab Samstag keine öffentlichen Orte
mehr betreten werden.

Freiburg (dpa/lsw) - Die Stadt Freiburg erlässt wegen der
Corona-Pandemie ein Betretungsverbot für öffentliche Orte. Das Verbot
soll vom 21. März bis 3. April gelten, wie die Stadt am
Donnerstagabend mitteilte. Mit dieser einschneidenden Maßnahme wolle
die Stadt die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Anlass sei die
dramatische Lage der angrenzenden Region Grand-Est, zu der auch das
Elsass gehört. Freiburg und die Region lägen in einer besonders
gefährdeten Region, auch die benachbarte Schweiz sei stark betroffen.

Das Betretungsverbot bedeutet nach Angaben der Stadt konkret, dass
öffentliche Orte nicht mehr betreten werden dürfen. Das Haus oder die
Wohnung soll nur noch für dringende Angelegenheiten verlassen werden.
Wer sich im Freien aufhalten möchte, dürfe das nur allein, zu zweit
oder mit Personen, die im eigenen Haushalt lebten. Von allen anderen
Personen sei ein Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten. Man
dürfe aber weiterhin zur Arbeit oder zum Arzt gehen sowie
Lebensmittel einkaufen. Die gegenwärtigen Beschränkungen würden
vorerst für zwei Wochen gelten.

«Uns ist bewusst, dass diese schwerwiegende Entscheidung deutliche
Einschränkungen auf das Leben der Freiburgerinnen und Freiburger
haben wird», sagte Oberbürgermeister Martin Horn. «Aber nach dem
heutigen Stand muss der Schutz der Bevölkerung vor allen anderen
Erwägungen Vorrang haben.»

Vor knapp einer Woche haben die Stadt Freiburg und die benachbarten
Landkreise die Durchführung aller Veranstaltungen ab 50 Teilnehmenden
bis 20. April untersagt. Doch immer wieder hätten sich Menschen nicht
an diese Allgemeinverfügung gehalten und ihre Kontakte zu anderen
nicht eingeschränkt. Gerade bei den frühlingshaften Temperaturen
verbrächten viele Bürger ihre Freizeit im Freien auf öffentlichen
Plätzen, in Parks und Grünanlagen. Der empfohlene Abstand zwischen
den Menschen werde dabei häufig nicht eingehalten.