Verdi fordert Aufstockung für Kurzarbeiter

Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Aufstockung des
Kurzarbeitergelds in der Coronakrise für die Beschäftigten.
Verdi-Chef Frank Werneke sagte am Donnerstag der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin, es sei unsozial, dass den Arbeitgebern die
Sozialbeiträge von der Bundesagentur für Arbeit (BA) voll erstattet
werden sollen - die Arbeitnehmer aber davon nichts bekämen. Werneke
forderte, dass für die Beschäftigten insgesamt 80 Prozent des Lohns
weiter fließen - bei Arbeitnehmern mit Kindern 87 Prozent. «Bei
großen Teilen der Beschäftigten ist Kurzarbeit sonst der sichere Weg
in die Sozialhilfe», sagte Werneke.

Eine Verordnung des Bundesarbeitsministeriums, die der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin vorliegt, sieht vor, dass rund 2,15
Millionen Menschen konjunkturelles Kurzarbeitergeld beziehen werden.
Die Verordnung sollte im Kabinettsausschuss am Donnerstagabend
beraten und in der kommende Woche auf den Weg gebracht werden. Die
Regierung erwartet Mehrausgaben bei der BA von 10,05 Milliarden Euro.
Die beschlossene Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen schlägt
demnach mit 5,99 Milliarden Euro zu Buche - die zusätzliche Zahlung
von Kurzarbeitergeld selbst mit 4,06 Milliarden Euro.

Die BA übernimmt bei Kurzarbeit 60 Prozent des ausgefallenen
Nettolohns. Bei Arbeitnehmern mit Kind sind es 67 Prozent. Das
erleichterte Kurzarbeitergeld fließt rückwirkend zum 1. März.
Betriebe können Kurzarbeitergeld nutzen, wenn nur 10 Prozent der
Beschäftigten vom Arbeitsausfall betroffen sind - statt wie bisher
ein Drittel. Den Arbeitgebern werden zudem die
Sozialversicherungsbeiträge, die sie bei Kurzarbeit zu zahlen haben,
in voller Höhe erstattet.