Wegen Corona: Formel 1 verschiebt Regelreform um ein Jahr

Berlin (dpa) - Auf Drängen der Teams verschiebt die Formel 1 die für
2021 geplante Regel-Revolution um ein Jahr. Wegen der Folgen der
Corona-Pandemie sei dies ein einstimmiger Beschluss aller Entscheider
in der Rennserie, teilte der Weltverband Fia am Donnerstag mit. Für
das kommende Jahr sollten sich die Autos in der Rennserie eigentlich
massiv verändern, um für mehr Chancengleichheit und spannendere
Rennen zu sorgen. «Wegen der aktuell brisanten finanziellen Lage
wurde beschlossen, dass die Teams ihre Chassis von 2020 auch für 2021
einsetzen werden», hieß es nun.

Unter dem verschobenen Regelwerk sollen die Boliden schwerer und
etwas langsamer werden, auch die Aerodynamik wird verändert. Auf
diese Weise wollen die Regelhüter der Formel 1 für mehr
Überholvorgänge sorgen. Die Entwicklung der neuen Autos hätte bei
allen Teams aber schon in diesem Jahr mit Nachdruck vorangetrieben
werden müssen. Wegen der enormen Konsequenzen der Corona-Krise sehen
sich viele Rennställe vor allem wirtschaftlich dazu kaum in der Lage,
wenn sie gleichzeitig den laufenden PS-Betrieb sichern sollen.

Ob neben dem Chassis auch weitere zentrale Bauelemente der Autos für
die nächste Saison eingefroren werden, soll noch beraten werden.

Dagegen wird die lange umstrittene Budgetgrenze von 175 Millionen
US-Dollar (157 Millionen Euro) pro Saison wie geplant im kommenden
Jahr greifen. Damit ist auch die Sorge kleinerer Rennställe
gemildert, dass die Top-Teams Mercedes, Ferrari und Red Bull schon
dieses Jahr ohne Kostenlimit massiv in die Entwicklung der neuen
Autos investieren und so im nächsten Jahr wieder einen großen Vorteil
auf der Strecke haben.