Deutsche Flughäfen sehen Fieberkontrollen skeptisch

Berlin (dpa) - An den deutschen Flughäfen sind vorerst keine
Fieberkontrollen geplant, um die Ausbreitung des neuartigen
Coronavirus zu bremsen. Betreiber und Behörden sähen den Nutzen
skeptisch, hieß am Donnerstag in einer Stellungnahme der
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen. Durch die
Umsteigeströme könnten Infizierte von überall herkommen. Wegen langer

Inkubationszeiten seien solche Checks bei der Einreise zudem vielfach
wirkungslos.

Ferner habe ohnehin etwa jeder 20. Reisende eine erhöhte Temperatur,
etwa wegen Erkältungen, Erschöpfung oder Flugangst. «Mehrere 10 000

Reisende wären somit jeden Tag verdächtig und müssten isoliert und
getestet werden», hieß es. Das sei nicht leistbar und würde den
Flugverkehr faktisch lahmlegen.

«Die in Deutschland geltenden Regelungen sind hingegen angemessen»,
betonte der Verband. Habe ein Flugzeug einen Verdachtsfall an Bord,
werde es zu einem Flughafen mit den erforderlichen medizinischen
Kapazitäten umgeleitet. Das sind Düsseldorf, Frankfurt am Main,
Hamburg und München.