Polizei: Streit um Klopapier in Supermärkten und Diebstähle

Seit dem Ausbruch des Coronavirus ist der Absatz von Toilettenpapier
bundesweit gestiegen, zeitweise sind Regale in Läden leer. Einzelne
Kunden haben wegen der Rollen Mitarbeiter angegriffen.

Mannheim/Bremen/Nürnberg (dpa) - Toilettenpapier als Auslöser für
Streit: In Mannheim und Bremen berichteten Beamte von Kunden, die
deshalb Supermarktangestellte angriffen.

In einem Mannheimer Supermarkt wollte ein 47-Jähriger laut Polizei am
Mittwoch mehrere Packungen Toilettenpapier kaufen. Weil zwei
Angestellte ihm das verwehrten, beleidigte der Mann diese zunächst
und versuchte dann, sie mit der Faust zu schlagen. Ein weiterer Kunde
mischte sich den Angaben zufolge ein und trat einem der Verkäufer mit
dem Knie gegen die Stirn. Als die Polizei eintraf, lag der
47-Jährige, der den Streit ausgelöst hatte, auf dem Boden und klagte
über Schmerzen. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht, der verletzte
Angestellte suchte einen Arzt auf.

In Bremen wollte eine Kundin eine wegen der Coronakrise geltende
Kaufbeschränkung auf nur eine Einzelpackung nicht akzeptieren, wie
die Polizei am Donnerstag mitteilte. Die 41-Jährige habe sich deshalb
in einem Supermarkt mit der Verkäuferin angelegt und sie geschubst.
Ihr 45 Jahre alter Begleiter habe einem Kollegen der Angestellten
mehrere Faustschläge versetzt. Die Frau bekam Hausverbot, gegen den
Mann wird wegen Körperverletzung ermittelt.

Einen Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise vermutet die Polizei
auch bei einem Delikt in einer Kinderklinik in Bremen: Dort wurden 60
Flaschen mit Desinfektionsmittel von Unbekannten gestohlen.

Aus einer Nürnberger Grundschule sind große Mengen Klopapier und
Flüssigseife gestohlen worden. Das Schulpersonal habe den Diebstahl
von mehr als 600 Rollen Toilettenpapier, neun Jumbo-Rollen
Toilettenpapier und 20 Litern Flüssigseife bemerkt, teilte die
Polizei am Donnerstag mit. Die Hygieneartikel im Wert von 250 Euro
seien in der Zeit von Freitagabend bis Dienstagmorgen aus einem
Lagerraum der Schule entwendet worden. Ob der oder die Diebe wegen
des Coronavirus zuschlugen, war nicht bekannt.