EU zahlt für Rückkehr Tausender Urlauber nach Europa

Sie machten Urlaub in der Ferne und wollen, so heißt es, in der
Viruskrise schnell zurück nach Hause. Die Europäische Kommission
verspricht, die Rückflüge in großen Teilen zu bezahlen.

Brüssel (dpa) - Zehntausende Fernreisende aus Europa wollen
angesichts der Coronavirus-Krise rasch heimkehren. Das hat die
EU-Kommission am Donnerstag mitgeteilt und versprochen, einen großen
Teil der Kosten zu übernehmen. Deutschland habe um EU-Unterstützung
für 13 Rückkehrerflüge aus Ägypten, Marokko, den Philippinen,
Tunesien und Argentinien für mehr als 3000 Personen gebeten.

Die Brüsseler Behörde ließ auch auf Nachfragen offen, ob nicht
eigentlich Reiseveranstalter und Fluggesellschaften für die Rückkehr
ihrer Reisenden verantwortlich seien. Sie teilte vielmehr mit, die
Kommission werde bis zu 75 Prozent der Reisekosten tragen.

«Zum jetzigen Zeitpunkt haben bereits mehr als 100 000 Männer, Frauen

und Kinder in der Ferne ihren Wunsch geäußert, so schnell wie möglich

nach Europa zurückzukehren», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von

der Leyen in einer Videobotschaft. «Wir sind dazu da, ihnen bei
dieser Rückkehr zu helfen.» Man bereite Flüge aus Peru, den
Malediven, der Mongolei und vielen afrikanischen Ländern vor.

Diese Woche haben der Kommission zufolge zwei österreichische Flüge
mit Unterstützung des Europäischen Zivilschutz-Mechanismus schon 604
EU-Bürger aus Marokko zurückgebracht. Die Einrichtung habe seit dem
Ausbruch des Coronavirus an der Heimholung von 1159 EU-Bürgern aus
dem chinesischen Wuhan, aus Japan, Oakland und Marokko mitgewirkt.

Tschechien hole gerade Europäer aus Vietnam zurück, sagte ein
Kommissionssprecher. Die Fluggesellschaft Brussels Airlines wird
wegen der Viruskrise mit 56 Flügen insgesamt 9500 Belgier aus 14
Ländern heimholen, wie das das Unternehmen in Brüssel mitteilte.