Städte in Reinland-Pfalz setzen Beiträge für Kinderbetreuung aus

Bingen/Rhein/Mainz/Speyer (dpa/lrs) - Nach den Kita- und
Schulschließungen wegen des Coronavirus befreien mehrere Städte in
Rheinland-Pfalz die Eltern von Beiträgen und Verpflegungskosten für
bestimmte Betreuungseinrichtungen. Die Stadt Mainz teilte mit, dass
man einen Monat pauschal die Beiträge für die städtischen Krippen,
Horte und die Verpflegung in Kindertagesstätten aussetzen werde. «Die
weiteren Entwicklungen werden wir genau beobachten und dann
entscheiden, ob wir diese Phase verlängern werden», teilte
Sozialdezernent Eckart Lensch. «Damit setzen wir ein Zeichen und
danken den Eltern, die diese Ausnahmesituation in unserer Stadt
mittragen.»

Seit 2010 ist der Besuch von Kindertagesstätten für Kinder ab zwei
Jahren in Rheinland-Pfalz kostenlos. Für Krippen, Horte und
Tagespflegestätten sowie die Betreuung von unter Zweijährigen fallen
jedoch üblicherweise Gebühren an.

Von der Stadt Bingen hieß es, man wolle in Zeiten der Corona-Pandemie
die Eltern nicht noch zusätzlich belasten. Deshalb habe die
Stadtverordnetenversammlung beschlossen, die Gebühren für April nicht
abzubuchen. Das gelte für alle Kita- und Hortbeiträge, Beiträge für

die betreuenden Grundschulen sowie für Beiträge für die Verpflegung.

Eine Regelung für bereits gezahlte Beträge für den Monat März werde

noch getroffen.

In Speyer entfallen die Elternbeiträge für Krippen- und
Hortbetreuungen sowie die Verpflegungskosten für Kitas pauschal für
alle Eltern, deren Kinder in Kindertagesstätten in kommunaler oder
freier Trägerschaft betreut werden, zunächst für einen Monat. Das hat

der Stadtvorstand beschlossen. «Es ist uns wichtig, ein Zeichen zu
setzen und den Eltern dafür zu danken, dass sie Verständnis zeigen
und diese besondere Situation mittragen», teilte Oberbürgermeisterin
Stefanie Seiler mit.

Der Städtetag Rheinland-Pfalz hielt sich mit einer Empfehlung an die
Kommunen zurück. Die Kommunen stünden in diesen Zeiten vor
vielfältigen Herausforderungen und Einzelproblemen, teilte eine
Sprecherin mit. «Die gesamten Auswirkungen sind derzeit noch nicht
abschätzbar. Allgemeine Handlungsempfehlungen für diesen Bereich gibt
es daher von Seiten des Städtetages nicht.»