Zahl der Intensivbetten verdoppelt - Ahndung unerlaubter Reisen

Mecklenburg-Vorpommern kämpft fieberhaft gegen das Coronavirus. Wer
jetzt unerlaubt im Nordosten urlauben will, bekommt es mit der
Polizei zu tun.

Schwerin (dpa/mv) - Die Anstrengungen zur Eindämmung der Coronakrise
in Mecklenburg-Vorpommern werden immer größer. Die Krankenhäuser
haben die Zahl der Intensivbetten mehr als verdoppelt, wie
Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag mitteilte. Laut
Krankenhausplan sind 215 Intensivbetten vorgesehen. Inzwischen
stünden mehr als 440 bereit. Weitere Aufstockungen seien kurzfristig
möglich.

Um der wachsenden Nachfrage nach Tests auf das Coronavirus
nachzukommen, stellt das Land den beiden Universitätskliniken in
Rostock und Greifswald jeweils 200 000 Euro zur Verfügung. Damit soll
der Gerätepark in den Labors aufgestockt werden. Am
Donnerstagnachmittag ist ein Gesundheitsgipfel der Landesregierung
mit Vertretern des Bereiches Pflege, Soziales und Gesundheit geplant,
um weitere Schritte zu besprechen. So sollen nun auch die
Behindertenwerkstätten geschlossen werden.

Innenminister Lorenz Caffier (CDU) kündigte an, dass unerlaubter
Reiseverkehr nach Mecklenburg-Vorpommern geahndet werde. Derzeit ist
das Land für Touristen gesperrt. An den großen Zufahrtsstraßen zum
Bundesland werde die Polizei kontrollieren. Diejenigen, die sich
nicht daran halten, «begehen auf der Grundlage des
Infektionsschutzgesetzes eine Straftat, die mit den notwendigen
Sanktionen im Zweifelsfall belegt werden könnte», erklärte der
Minister.

Bei Zweifeln an der Plausibilität einer Reise werde die Polizei
Fahrzeuge zurückweisen, meinte er weiter. Caffier kündigte ebenfalls
verstärkte Polizeikontrollen in den Tourismusregionen
im Landesinneren an. Seit Montagabend wurden laut Caffier bereits
fast 28 000 Fahrzeuge auf den Zufahrtswegen zu den Inseln
kontrolliert. 517 seien abgewiesen worden.

Kultusministerin Bettina Martin (SPD) will mit einem Hilfsfonds
Kulturschaffende unterstützen, die wegen wegfallender
Auftrittsmöglichkeiten ihr Einkommen verlieren. «MV ist gerade dabei,
einen Hilfsfonds aufzulegen, um auch Kulturschaffenden in dieser
harten Zeit zu helfen», twitterte die Ministerin am Donnerstag. Die
Linke forderte in dem Zusammenhang Zuschüsse statt zinsloser Kredite,
«da sie in der Regel nicht in Lage sind, Kredite abzustottern», sagte
die kulturpolitische Sprecherin der Linken im Landtag, Eva-Maria
Kröger.