Schnellere Coronavirus-Tests für erkrankte Polizisten gefordert

Berlin (dpa/bb) - Die Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) fordert
beschleunigte Coronavirus-Tests für erkrankte Polizisten und
bestimmte andere Berufe. Angesichts der «absoluten Ausnahmesituation»
sei Flexibilität im Gesundheitssystem gefragt, «so dass die
Beschäftigten in den systemrelevanten Berufsgruppen bei vorliegenden
Krankheitssymptomen unverzüglich auf das Virus getestet und diese
Tests ausgewertet werden», erklärte GdP-Landeschef Norbert Cioma am
Donnerstag. Bisher müssten Kollegen, die Symptome aufweisen, Kontakt
zu Infizierten hatten oder aus einem Risikogebiet zurückkehrten, «den
gewohnten und langwierigen Weg über die Gesundheitsämter gehen».
Hierfür sei nun eine Ausnahmeregelung vonnöten.

«Niemand möchte sich das Szenario ausmalen, wenn uns in den
systemrelevanten Berufsgruppen auf einen Schlag Hunderte wegbrechen»,
betonte Cioma. Die Forderung zielt darauf ab, dass Beschäftigte mit
Symptomen schneller Gewissheit haben, damit das Infektionsrisiko
gemindert und die Handlungsfähigkeit der Berufsgruppen erhalten
werden kann. Unter anderem der Kontakt zu Bürgern könne etwa bei der
Polizei nicht völlig eingeschränkt werden. Für sogenannte
systemrelevante Berufe wie etwa in Polizei, Feuerwehr und
Gesundheitswesen ist angesichts der Schul- und Kita-Schließungen auch
bereits eine Notbetreuung von Kindern ermöglicht worden.

Getestet werden sollen nach Kriterien des Robert Koch-Instituts (RKI)
nur Menschen, die Symptome haben und in einem der Risikogebiete waren
oder in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zu nachweislich
Infizierten hatten. Bei diesen Menschen sei die Wahrscheinlichkeit
höher, dass sie tatsächlich mit Sars-CoV-2 infiziert sind. An diesen
Experten-Empfehlungen wolle man nicht rütteln, betonte ein
GdP-Sprecher auf Nachfrage. Es gehe der Gewerkschaft nicht um die
wenig sinnvollen präventiven Schnelltests, die nach einem Tag ihre
Aussagekraft verlören.