Müllabfuhren beklagen fehlende Schutzkleidung und Desinfektionsmittel

Berlin (dpa) - In der Coronakrise haben auch Entsorgungsunternehmen
wie Müllabfuhren Probleme beim Nachschub von Schutzkleidung und
Desinfektionsmitteln. Beklagt werde ein «zum Teil massiver» Mangel
etwa an Atemschutzmasken, Einweg-Schutzanzügen und Hygieneartikeln,
teilte der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und
Rohstoffwirtschaft (BDE) am Donnerstag mit. Bestellungen würden
teilweise nicht bearbeitet oder mit Lieferfristen im August 2020
angenommen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte, mehr
Berufsgruppen als bisher zur kritischen Infrastruktur zu zählen und
zu schützen - etwa im Handel und in den Banken.

«Unsere Mitarbeiter müssen unter anderem Krankenhausabfälle
transportieren und auch während der Corona-Krise weiterhin raus auf
die Straßen und die Abfälle sammeln», sagte BDE-Präsident Peter
Kurth. «Sie müssen angemessen geschützt werden.» Der BDE forderte

Bund und Länder auf, Förderprogramme für die Ausstattung der
Entsorgungswirtschaft mit Schutzmaterialien aufzulegen, die schnell
abrufbar seien. «Selbstverständlich muss auch die faktische
Belieferung mit persönlicher Schutzausrüstung und Hygienematerialien
sichergestellt sein.»

Verdi-Chef Frank Werneke sagte, wesentliche Bereiche des Handels,
Banken und in der Bundesagentur für Arbeit seien für die Versorgung
der Bevölkerung unverzichtbar. «Jetzt gilt es, diese Menschen
besonders zu schützen und ihnen bestmögliche Unterstützung zukommen
zu lassen.» Politik und Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass sie
ungehindert von und zur Arbeitsstätte gelangen können und umfassende
Schutz- und Hygienemaßnahmen durchgesetzt werden. Zudem müsse es
Garantien für die Kinderbetreuung geben.