Bürgermeister von Mitterteich appelliert an die Vernunft

Mitterteich (dpa/lby) - Der Bürgermeister der oberpfälzischen Stadt
Mitterteich appelliert an die Vernunft seiner Mitbürger. Die Menschen
sollen sich an die Ausgangssperre halten und beispielsweise Einkäufe
auf das Notwendigste beschränken.

In der 6500-Einwohner-Stadt gilt seit Mittwochnachmittag eine
Ausgangssperre, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die
neue Situation müsse sich einspielen, sagt der Bürgermeister, der
weitgehend auch aus dem Homeoffice arbeitet. Auch im Rathaus habe es
einen Coronafall gegeben, seitdem stünden 20 Mitarbeiter unter
Quarantäne, berichtet Roland Grillmeier.

Es seien weniger Autos auf den Straßen unterwegs, bilanziert er. In
den Supermärkten seien weiter Kunden. Hier sei es an jedem einzelnen,
sich einzuschränken.

Spekulationen um das Starkbierfest als Ursache der Corona-Ausbreitung
in der Stadt will Grillmeier nicht befeuern. Er kenne die Hälfte der
Coronapatienten aus Mitterteich und seines Wissens habe keiner davon
das Fest besucht. Ein Krisenstab versuche nun, die Infektionsketten
nachzuvollziehen.

Das Landratsamt in Tirschenreuth erteilte die Ausgangssperre, weil in
Mitterteich die Zahl der am Coronavirus erkrankten Menschen besonders
hoch ist. Bis Mittwoch waren im Landkreis 47 Infizierte registriert,
25 von ihnen in Mitterteich. Die Menschen dürfen ihre Wohnungen oder
Häuser nicht mehr «ohne triftigen Grund» verlassen.

Erlaubt sind unter anderem noch: Hin- und Rückweg zur Arbeitsstätte
mit Bescheinigung des Arbeitgebers, Einkäufe, Apotheken- und
Arztbesuche, Tanken, Bargeldabheben, Lieferverkehr, Hilfeleistungen
für Bedürftige sowie die dringende Versorgung von Haustieren. Die
Lage sei nicht einfach, sagt Grillmeier. «Wir müssen es akzeptieren.»

Und dann fügt er an: «Wir versuchen zusammenzuhalten.»