ZEW-Umfrage: Corona-Krise trifft deutsche Wirtschaft am stärksten

Mannheim (dpa) - Experten befürchten, dass die Pandemie die deutsche
Wirtschaft im weltweiten Vergleich am stärksten trifft. Nach einer
Umfrage des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW) befürchten von 170 Finanzmarktexperten nahezu 37 Prozent einen
gesamtwirtschaftlichen Verlust für Deutschland von mehr als einem
Prozentpunkt. Die Einschätzung bezieht sich auf das Jahr 2020. Zum
Vergleich: Für die EU rechnen nur 28 Prozent der Befragten mit einem
Verlust in dieser Größenordnung.

Allerdings wurde die Umfrage hat das ZEW in Mannheim zwischen 9. und
16. März 2020 vorgenommen. Prognosen der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung verschlechtern sich aufgrund der Dynamik der Coronakrise
aber derzeit binnen weniger Tage.

ZEW-Präsident Achim Wambach betonte daher: «Die Umfragewerte sind
deutlich, müssen aber mit großer Vorsicht interpretiert werden.» Da
sich die medizinischen, politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen
der Corona-Krise in vielen Ländern außerhalb Asiens weiter
verschärften, seien die Umfrage-Ergebnisse nur eine Momentaufnahme.