Münteferings Rat an Ältere: Händeschütteln lassen, Gedränge meide n

Berlin (dpa) - Ex-SPD-Chef Franz Müntefering, selbst inzwischen 80
Jahre alt, appelliert an die ältere Generation, sich in der
Coronakrise auch selbst zu schützen. «Panik hilft nicht, unabhängig
vom Alter. Aber handeln müssen wir Älteren und Alten in Sachen Corona
doch», erklärte Müntefering, der auch Vorsitzender der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) ist, am
Donnerstag gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium. «Das Risiko
der Ansteckung wollen und können wir reduzieren helfen - für uns, für

unsere Familien, für Kontaktpersonen. Der Staat muss handeln, wir als
Gesellschaft auch. Händeschütteln und Umarmen lassen wir mal.
Gedränge meiden wir. Versammlungen verschieben wir.»

Müntefering rief alle Beteiligten auf, die Vorgaben, die die
Pflegeheime bekommen hätten, mitzutragen. Inzwischen gibt es
weitgehende Besuchsbeschränkungen für Pflegeeinrichtungen in einigen
Bundesländern. «Gleichzeitig ist es wichtig, dass Perspektiven
entwickelt werden, wie Begegnungen und Austausch in Heimen bald
wieder ermöglicht werden können. Sehr gut ist es, wenn Einrichtungen
und Pflegekräfte Kontakte mit den Familien derzeit zum Beispiel über
Telefon oder Skype ermöglichen», sagte Müntefering.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte: «Ältere
Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen brauchen jetzt die
Solidarität aller Generationen.» Sie rief zur Unterstützung der zu
Hause betreuten Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen auf.
«Nachbarn, die hier unkompliziert den Einkauf oder Botengänge
übernehmen, sind «Engel des Alltags». Wenn wir alle aufeinander
achten, dann leben wir Solidarität im Alltag.» Ältere Menschen und
Menschen mit Vorerkrankungen gelten bei einer Infektion mit dem
neuartigen Coronavirus als besonders gefährdet, einen schweren
Krankheitsverlauf zu entwickeln.