Run auf Studienplätze für Landärzte

München (dpa/lby) - Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist für die neue
Landarztquote in Bayern trudeln immer mehr Schreiben von Kandidaten
ein. War das Interesse anfangs gering, hat es inzwischen rasant
zugenommen: Lagen bis Mitte Februar lediglich rund 60 Bewerbungen
vor, verzehnfachte sich die Zahl in den folgenden anderthalb Wochen.
Nach jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums in München sind es
inzwischen mehr als 640.

Bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern sollen für
Studenten reserviert werden, die später mindestens zehn Jahre lang
als Hausarzt in einer Region arbeiten, die medizinisch unterversorgt
oder von Unterversorgung bedroht ist. Das sind jährlich rund 110
Plätze. Das Auswahlverfahren ist in zwei Stufen geteilt: Zunächst
geht es unter anderem um einen fachspezifischen Eignungstest und eine
Berufsausbildung im Gesundheitswesen. Im zweiten Schritt im Mai
werden Auswahlgespräche geführt. Die ausgewählten Kandidaten sollen
ihr Studium im Wintersemester an allen medizinischen Fakultäten in
Bayern beginnen. Die Bewerbungsfrist endet am 28. Februar.

«Das Interesse an der neuen Landarztquote in Bayern ist erfreulich
hoch», sagte Ministerin Melanie Huml (CSU) auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur. «Wir brauchen mehr junge Mediziner, die sich für den
Beruf des Hausarztes begeistern und ihn auch dort ausüben wollen, wo
sie besonders gebraucht werden. Deshalb bieten wir auch jungen
Menschen ohne Einserabitur die Möglichkeit eines Medizinstudiums.»

Wissenschaftsminister Bernd Sibler erklärte am Donnerstag, die
Landarztquote biete motivierten und qualifizierten jungen Menschen
eine interessante berufliche Perspektive. «Gleichzeitig ermöglichen
wir noch mehr jungen Menschen eine Ausbildung zum Arzt oder zur
Ärztin im Freistaat und gewinnen Medizinerinnen und Mediziner für den
ländlichen Raum», so der CSU-Politiker. «Mit diesem Gesamtpaket
ermöglichen wir ihnen, ihren Traumberuf zu ergreifen, und erhalten
darüber hinaus die Lebensqualität in Bayern.»