IOC-Mitglied Pound: Keine unannehmbar hohen Gesundheitsrisiken

München (dpa) - Der frühere IOC-Vizepräsident Richard Pound hät
te
angesichts der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus
Verständnis für eine Absage der Olympischen Spiele in Japan. «Ich bin

sicher», sagte Pound der «Süddeutschen Zeitung» (Donnerstag), «da
ss
das IOC keine Entscheidung treffen würde, die einer Entscheidung der
Weltgesundheitsorganisation WHO und der Regierungen in dieser Sache
zuwiderliefe. Fragen der Pandemie sind viel wichtiger als die
Durchführung einer bestimmten Sportveranstaltung, selbst einer so
großen wie die Olympischen Spiele», sagte der Kanadier.

Der 77-Jährige ist sich sicher, dass das IOC die Athleten und andere
Menschen nicht unannehmbar hohen Gesundheitsrisiken aussetzen möchte.
Derzeit gehe man aber davon aus, dass die Spiele wie geplant
stattfinden, sagte das IOC-Mitglied. Das IOC verfolge die neuen Daten
von Tag zu Tag - nach Pounds Schätzung gibt es noch ein dreimonatiges
Zeitfenster für eine Entscheidung über eine Absage der Olympischen
Spiele in Tokio wegen des Coronavirus. Eine Entscheidung könne sich
aber auch schon «in weniger als drei Monaten abzeichnen», sagt er der
«Süddeutschen Zeitung».

Die Tokio-Spiele sollen vom 24. Juli bis 9. August stattfinden. Bei
den Spielen werden rund 11 000 Sportler erwartet, weitere 4400 sollen
bei den Paralympics, die am 25. August eröffnet werden, an den Start
gehen.