Laschet macht «nicht einmal eine Andeutung» zur Vorsitzfrage

Kelkheim (dpa) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin
Laschet will sich weiterhin nicht zu einer möglichen Kandidatur für
den CDU-Vorsitz äußern. Beim Valentinstreffen der CDU im hessischen
Kelkheim verwies Laschet am Freitagabend auf die für kommende Woche
geplanten Gespräche mit der scheidenden CDU-Vorsitzenden Annegret
Kramp-Karrenbauer.

«Die Vorsitzende redet kommende Woche mit allen Dreien und danach
wird sich zeigen, wie gehen wir diesen Weg und vor allem mit welchem
Zeitplan», sagte Laschet. Er werde «nicht einmal eine Andeutung» zu
diesem Thema machen. Nur soviel: «Jetzt scheint es ein Mann werden zu
können, der vielleicht aus Nordrhein-Westfalen stammt - und so ist
das Leben», sagte der Ministerpräsident scherzhaft.

Laschet gilt neben dem früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz
und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn als Kandidat für den
Parteivorsitz, alle drei kommen aus NRW. Laschet und Spahn haben
bisher offen gelassen, ob sie tatsächlich kandidieren würden. Auch
Merz hat eine definitive Festlegung in der Öffentlichkeit vermieden,
aus seinem engsten Umfeld heißt es aber, er sei zu einer Kandidatur
entschlossen.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erklärte bei seinem
Eintreffen in Kelkheim: «Alle drei haben das Zeug dazu, eine solche
Aufgabe wahrzunehmen. Da gibt es keine Abstufung nach dem Motto:
geeignet oder ungeeignet.»

Die scheidende CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer will kommende
Woche Gespräche mit den Interessenten für den Parteivorsitz führen.
Nach dpa-Informationen ist am Dienstag ein Treffen mit Merz geplant.

In Interviews mit dem ZDF-«heute journal» und den ARD-«Tagesthemen»

erklärte sie am Abend, nach den Einzelgesprächen mit den drei
potenziellen Kandidaten werde sie am 24. Februar die Parteigremien
informieren. Danach werde beraten und festgelegt, wie es weitergehen
solle.

«Es besteht jetzt kein Grund darin, innerhalb von 24 Stunden
irgendeine eine Entscheidung zu treffen», betonte Kramp-Karrenbauer
in der ARD. Angesicht der internationale Lage und der Bedeutung
Deutschlands müsse man immer auch die Stabilität des Landes im Blick
behalten - «auch bei parteipolitischen Entscheidungen».