Vietnamese handelt mit Nieren - mehr als zwölf Jahre Haft

Hanoi (dpa) - In Vietnam muss ein Mann zwölfeinhalb Jahre in Haft,
weil er laut staatlichen Medienberichten auf dem Schwarzmarkt mit
gespendeten Nieren gehandelt hat. Dem Urteil zufolge hatte der 31
Jahre alte Mann zunächst in Kambodscha eine eigene Niere verkauft,
weil er in Geldnot steckte. Zurück in Hanoi sei ihm klar geworden,
dass viele Kranke ein Organ brauchen, und er habe arme Menschen
gefunden, die spendeten, wie die Zeitung «VnExpress» am Freitag
berichtete.

Die Organe wurden in einem Privathaus entnommen. Die Spender bekamen
10 000 Dollar (9200 Euro). Der Mann soll mit sechs Nieren einen
Gewinn von 20 000 Dollar gemacht haben. Dazu, wer die Operationen
machte, gab es keine Informationen. In Vietnam herrscht ein Mangel an
Spenderorganen, weil viele Menschen glauben, dass man sie in einem
Leben nach dem Tod noch braucht.

2019 mussten sich fünf Männer vor Gericht verantworten, nachdem ein
großer illegaler Handel mit Hunderten Organen aufgeflogen war. Im
gleichen Jahr verschwanden zwei englische Lehrer - es wurde
gemutmaßt, dass sie von Organhändlern entführt worden sein könnten.