44 weitere Coronavirus-Infizierte auf Kreuzfahrtschiff in Japan

Yokohama (dpa) - Unter den Menschen an Bord des unter Quarantäne
gestellten Kreuzfahrtschiffes im japanischen Yokohama ist bei
weiteren 44 Menschen eine Infektion mit dem neuen Coronavirus
Sars-CoV-2 festgestellt worden. Das gab das japanische
Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt. Die Betroffenen wurden
in örtliche Krankenhäuser gebracht. Damit erhöht sich die Zahl der
Menschen, die sich an Bord der «Diamond Princess» infizierten, auf
218. Vier von ihnen sind ernstlich erkrankt. Unter den Passagieren an
Bord sind nach Erkenntnissen der deutschen Botschaft in Tokio auch
zehn deutsche Staatsangehörige. Die Quarantäne gilt noch bis
mindestens zum 19. Februar.

Der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato gab am Donnerstag
bekannt, dass die Regierung Senioren mit chronischen Krankheiten
früher von Bord gehen lassen werde, sofern sie negativ getestet
wurden und das wünschen. Sie müssen allerdings in spezielle vom Staat
bereitgestellte Unterkünfte, bis die vorsorgliche Isolation endet. In
diplomatischen Kreisen waren zunehmend Zweifel an der Art und Weise
aufgekommen, wie die japanische Regierung mit dem Fall des
Kreuzfahrtschiffes umgeht.

Bisher wurden Tests vorrangig bei Menschen vorgenommen, bei denen ein
erhöhtes Risiko einer Infektion besteht. Alle rund 3600 Passagiere
und Crewmitglieder zu testen, sei wegen begrenzter Test-Geräte
logistisch schwierig, hatte es zwischenzeitlich geheißen. Wie am
Donnerstag verlautete, geht der Staat bei den Untersuchungen jetzt
unabhängig von Symptomen gruppenweise vor und testet mehr Personen.
Vor dem Parlament sagte Kato laut Medien, man erwäge, alle Menschen
an Bord zu testen, wenn sie das Schiff verlassen haben.