Betrug in Millionenhöhe bei Intensivpflege? Prozessbeginn

Berlin (dpa/bb) - Eine ehemalige Inhaberin einer Berliner Firma für
Pflegedienste sowie drei Mitangeklagte kommen ab Donnerstag (9.30
Uhr) in einem Prozess wegen Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe vor
das Landgericht. Die 63-Jährige soll jahrelang Menschen vor allem aus
Osteuropa in der Intensivpflege eingesetzt haben, obwohl sie nicht
qualifiziert waren. In einer Vielzahl von Fällen habe sie als Chefin
gegenüber den Krankenkassen diesbezüglich falsche Angaben gemacht.

Die Mitangeklagten im Alter von 42, 44 und 61 Jahren seien laut
Ermittlungen ohne fachliche Qualifikation eingesetzt worden. Sie
hätten durch Abzeichnung der erbrachten Leistungen gemeinschaftlich
mit der 63-Jährigen die Kassen getäuscht. Die Staatsanwaltschaft geht
Angaben zufolge von einem Schaden von insgesamt rund 1,5 Millionen
Euro aus. Angeklagt seien 129 mutmaßliche Taten in der Zeit von
September 2013 bis April 2019. Für den Prozess sind 30 Tage geplant.