Neuer Rauchraum für Abhängige im Frankfurter Bahnhofsviertel

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Stadt Frankfurt hat einen neuen
Konsumraum finanziert, in dem Abhängige unter hygienischen
Bedingungen ihr mitgebrachtes Heroin und Crack rauchen können. «Damit
haben wir ein weiteres Angebot geschaffen, um drogenabhängige
Menschen im Bahnhofsviertel von der Straße zu holen, den öffentlichen
Crackkonsum einzuschränken und gleichzeitig Heroinabhängigen einen
risikoärmeren Konsum zu ermöglichen», erklärte Gesundheitsdezernent

Stefan Majer (Grüne) am Dienstag.

Bereits seit längerer Zeit gebe es im «La Strada», dem
Drogenhilfezentrum der Aids-Hilfe, einen Raum für den intravenösen
Konsum. Der neue Rauchraum umfasse nun sechs zusätzliche Plätze. In
den Ausbau, der auch ein erweitertes Beratungsangebot umfasst, habe
die Stadt mit 35 000 Euro gesteckt. Um das Risiko zu reduzieren, sich
beim Spritzen mit HIV oder Hepatitis zu infizieren, werde von der
Drogenhilfe empfohlen, vom intravenösen Heroinkonsum aufs Rauchen
umzusteigen, hieß es.

1994 wurde in Frankfurt der erste offizielle Druckraum geöffnet.
Zuletzt hatte sich Kritik vor allem im Bahnhofsviertel gehäuft, wegen
Ansammlungen von Schwerstabhängigen und wegen Drogenhandels vor und
in der Nähe der Konsumräume.