Virus-Angst: Kreuzfahrtschiff wird in Asien Andocken verweigert

Bangkok (dpa) - Aus Sorge vor dem neuartigen Coronavirus kann in
Asien ein aus Hongkong kommendes Kreuzfahrtschiff nicht andocken -
obwohl keine Fälle an Bord bekannt sind. Thailands
Gesundheitsminister Anutin Charnvirakul erklärte am Dienstag bei
Facebook, er habe untersagen lassen, dass das Schiff festmacht. Zuvor
hatten dies schon Taiwan und Japan verweigert, wie die Reederei
Holland America Line schilderte.

Ursprünglich wollte das Schiff rund 120 Kilometer südöstlich von
Bangkok anlegen. Thailands Regierungschef Prayut Chan-o-cha
versicherte, der «Westerdam» würden bei Bedarf Treibstoff, Wasser und

Lebensmittel gebracht. An Bord sind nach Angaben der Reederei rund
1500 Gäste und 800 Besatzungsmitglieder. In Thailand sind bislang 33
Fälle des neuartigen Virus bekannt, das eine Lungenkrankheit auslösen
kann. Die Sorge vor einer Ansteckung ist in Bangkok daran zu
erkennen, dass viele Menschen Schutzmasken tragen.

Die Reederei schrieb vor einigen Tagen auf ihrer Homepage, die Gäste
seien in Sicherheit. Es werde für sie gut gesorgt. Das Schiff sei
nicht in Quarantäne. Es gebe kein Grund anzunehmen, dass es Fälle des
Coronavirus an Bord gebe. Auf der Homepage schilderte die Reederei
auch eine Reihe von medizinischen Vorsorgemaßnahmen, die getroffen
würden.

Im japanischen Yokohama steht das Kreuzfahrtschiff «Diamond Princess»
unter Quarantäne. Dort waren zuletzt mehr als 130 Infektionen
nachgewiesen worden.