Gegen Übergewicht und Diabetes - CDU Zuckersteuer nicht abgeneigt

Schwerin (dpa/mv) - Zum Schutz vor Übergewicht und Diabetes hält der
Schweriner CDU-Landtagabgeordnete Sebastian Ehlers mehr staatliche
Einflussnahme auf Lebensmittelindustrie und Ernährungsgewohnheiten
für geboten. Der Zuckerkonsum in Deutschland steige kontinuierlich
an. Damit steige das Risiko an Diabetes zu erkranken, erklärte Ehlers
am Montag in Schwerin und verwies auf inzwischen mehr als sechs
Millionen Betroffene in Deutschland.

«Ursächlich ist auch die Vielzahl an vollkommen überzuckerten
Produkten in Supermarktregalen. Weil Hersteller den Zuckergehalt in
ihren Produkten eher widerwillig aus freien Stücken senken, hat der
Gesetzgeber eine Vor- und Fürsorgepflicht. Deswegen unterstütze ich
die Forderung des Marburger Bundes zur Einführung einer
Zuckersteuer», betonte Ehlers. Erfahrung aus anderen Ländern zeigten,
dass etwa der Konsum zuckerhaltiger Getränken nach der Einführung
einer solchen Steuer abgenommen habe.

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte zuvor drastische Maßnahmen
wie eine Zuckersteuer insbesondere für Limonade gefordert, um der
wachsenden Zahl Zuckerkranker zu begegnen. «Ich verstehe nicht, warum
sich die Bundesregierung so schwer tut, eine wirksame Strategie gegen
übermäßigen Zuckerkonsum auf den Weg zu bringen», sagte die
Vorsitzende Susanne Johna der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Für ande
re
Lebensmittel forderte sie eine klare Kennzeichnung des Zuckeranteils.
Die Verbraucherorganisation Foodwatch plädiert dabei für die
Übernahme der aus Frankreich stammenden «Nutri-Score-Ampel», die bei

Fertigprodukten rasch Klarheit über die Nährwerte schaffe.

Widerstand gegen eine Zuckersteuer kam von der AfD. «Eine
Zuckersteuer läuft letzten Endes auf die weitere Gängelung der Bürger

hinaus», erklärte der AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Grimm. Statt
durch höhere Steuern Lebensmittelkonsum und Ernährungsgewohnheiten zu
kontrollieren, sollten Bürger besser aufgeklärt und zu gesunder
Ernährung befähigt werden.