Testergebnisse für China-Rückkehrer erwartet - Neue Fälle auf Schiff

Mehr als 40 000 Menschen haben sich in China inzwischen nachweislich
mit dem neuen Virus infiziert. Zurückgeholte Deutsche warten in
Berlin auf die Ergebnisse ihrer Tests. Auf einem Kreuzfahrtschiff in
Japan gibt es unterdessen Dutzende neue Fälle.

Peking/Yokohama/Berlin (dpa) - Nach der Ankunft von China-Rückkehrern
in Berlin sollten noch am Montag die Ergebnisse der Tests auf das
neue Coronavirus vorliegen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit
wollte sich am Nachmittag dazu und zur Betreuung der 20 Rückkehrer
äußern. In China stieg die Zahl erfasster Infektionen und Todesfäll
e
indessen weiter. Landesweit wurden 97 weitere Tote bestätigt. Damit
starben in China inzwischen mehr als 900 Menschen an der neuartigen
Lungenerkrankung.

Die Zahl der Nachweise stieg um 3062 auf 40 171 Fälle. Allein in der
besonders schwer betroffenen Provinz Hubei, wo die Epidemie in der
Stadt Wuhan ihren Anfang genommen hatte, kamen 2618 Infektionen und

91 Todesfälle hinzu. Außerhalb des chinesischen Festlands sind in
mehr als zwei Dutzend Ländern mehr als 300 Infektionen bestätigt,
davon 14 in Deutschland. 

An Bord des unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes «Diamond
Princess» im japanischen Yokohama wurden weitere 60 Fälle
nachgewiesen. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten auf
mindestens 130, wie der japanische Fernsehsender NHK berichtete. Die
übrigen der insgesamt 2666 Passagiere und 1045 Crewmitglieder sollen
bis zum 19. Februar an Bord bleiben. Unter ihnen sind auch zehn
deutsche Staatsangehörige.

In der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong durften
unterdessen 3600 Passagiere und Besatzungsmitglieder nach tagelanger
Quarantäne ein Kreuzfahrtschiff verlassen. Die «Word Dream» war
vergangenen Mittwoch in der Hafenmetropole festgesetzt worden,
nachdem bei drei früheren Passagieren das Virus nachgewiesen worden
war.

Bei einer britischen Rückholaktion waren am Wochenende auch 20
Deutsche und Angehörige - 16 Erwachsene und vier Kinder - aus Wuhan
aufgeflogen worden. Sie waren am Sonntag mit einer Bundeswehrmaschine
in Berlin-Tegel gelandet. Die Passagiere kamen umgehend auf eine
Quarantäne-Station auf dem Gelände der Kliniken des Deutschen Roten
Kreuzes (DRK) in Berlin-Köpenick.

Es war bereits die zweite Rückholaktion: Vor gut einer Woche waren
mehr als 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige in
Frankfurt am Main angekommen. Auch diese Passagiere wurden unter
Quarantäne gestellt, die meisten in einer Kaserne im pfälzischen
Germersheim.