Coronavirus: Rückkehrer aus China in Berlin erwartet

Die Zahl der Corona-Fälle in China steigt stetig an. Jetzt verlassen
weitere Deutsche das Land. Sie sollen zunächst in einer Klinik am
Stadtrand von Berlin unterkommen.

Berlin/Peking (dpa) - In Berlin werden am Sonntag etwa 20 deutsche
Staatsbürger aus der schwer vom Coronavirus betroffenen chinesischen
Millionenstadt Wuhan erwartet. «Die Bundesregierung hat entschieden,
weitere Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Wuhan in Berlin landen zu
lassen», sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Samstag.
Die Rückkehrer sollen an diesem Sonntag mit einer Sondermaschine auf
dem abgeschirmten militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel
landen. Unter ihnen sind nach dpa-Informationen auch Kinder. Wann die
Maschine in Berlin landen soll, war zunächst noch unklar.

In Tegel werden die Rückkehrer laut Gesundheitsverwaltung von einem
Amtsarzt in Empfang genommen. Er soll prüfen, ob bei Passagieren
während des Fluges Symptome aufgetreten sind. Sie sollen dann in
einem Isolierbereich in den Kliniken des Deutschen Roten Kreuzes im
Stadtteil Köpenick am südöstlichen Stadtrand von Berlin untergebracht

werden. Alle Passagiere würden auf das Coronavirus getestet. Mit
einem Ergebnis wird für Montagmittag gerechnet.

Eine Kliniksprecherin betonte, dass die Rückkehrer vollkommen
getrennt von der regulären Patientenbetreuung in einem
Verwaltungsgebäude untergebracht würden. Das Betreuungspersonal wird
vom Deutschen Roten Kreuz gestellt und gehört nicht zum
Mitarbeiterstamm der DRK-Kliniken in Köpenick. «Diese strikte
räumliche und personelle Trennung trägt maßgeblich zur Sicherheit des

Personals, der Besucherinnen und Besucher sowie der Patientinnen und
Patienten in Köpenick bei», sagte ein DRK-Sprecher.

Die Rückkehrer sollen nach den derzeitigen Plänen 14 Tage in dem
Krankenhaus bleiben, untersucht und gegebenenfalls behandelt werden.
Dafür ist die Stadt gut vorbereitet, sagte Kalayci. Die Abläufe in
Berlin würden von der Senatsgesundheitsverwaltung koordiniert. Über
weitere Einzelheiten soll nach Ankunft der Rückkehrer noch am Sonntag
bei einer Pressekonferenz informiert werden.

Vor gut einer Woche waren bereits rund 100 deutsche Staatsbürger und
Familienangehörige mit einer Maschine der Bundeswehr in Frankfurt am
Main angekommen. Unterdessen ist die Zahl der nachgewiesenen
Infektionen und der Toten in China bis Samstag erneut gestiegen. Die
Zahl der Nachweise kletterte innerhalb eines Tages um 3399 auf 34
546, wie die Gesundheitskommission in Peking mitteilte. Die Zahl der
neu nachgewiesenen Infektionen nahm damit im Vergleich zum Vortag
wieder zu, nachdem sie in den vergangenen zwei Tagen leicht
zurückgegangen war. Die Zahl der Toten stieg um 86 auf 722. Außerhalb

von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern
über 270 weitere Corona-Fälle, davon 14 in Deutschland.